Vergiftungen kommen bei Pferden öfter vor - darunter sind leider auch einige, die bewusst von Menschen herbeigeführt wurden.
Bei der Suche nach dem Gift gilt, dass man nur das finden kann, wonach man sucht. Das heißt: Es sollte einen Anhaltspunkt dafür geben, um welches Gift es sich handeln könnte.
Vergiftungen können u.a. verursacht werden durch Elemente wie Blei, Quecksilber, Arsen, Selen u.a., durch Düngemittel (Nitrat/Nitrit u.a.), Altöl (Dioxin), Schädlingsbekämpfungsmittel (Zinkphosphid, Cumarinpräparate), bestimmte Futterzusätze (Monensin u.a.), pilzbefallene Futtermittel (Brand-, Rost- und Schimmelpilze, Mutterkorn) sowie Giftpflanzen (Eibe, Robinie, Jakobskreuzkraut u.a.). So unterschiedlich, wie die Wirkungen der einzelnen Gifte sind, ist natürlich auch das Erkrankungsbild, das zusätzlich noch von der aufgenommenen Giftmenge beeinflusst wird. Im Vordergrund stehen jedoch bei akuten Fällen relativ häufig Erregungs- und Lähmungszustände, Muskelzittern, Krämpfe, Kolikerscheinungen, Schäden der Mundschleimhaut, Durchfall (auch Verstopfung), Blutungen und Blutgerinnungsstörungen.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass
Wie können Sie Vergiftungen vorbeugen?
Giftpflanzen, wie Eibe und Robi nie, gehören nicht in Pferdeanlagen. Späne aus Robinienholz dürfen nicht als Einstreu oder Belag für Ausläufe und Reitplätze verwendet werden, da Pferde diese Späne z. T. aufnehmen und sich vergiften können. Vor Erstbenutzung muss eine Weide in jedem Jahr begangen und neben der Prüfung der Einzäunung auf Giftpflanzen und Abfälle (wilde Deponie) kontrolliert werden. Gefahr besteht auch dann, wenn die Giftigkeit der Pflanzen bei der Heutrocknung nicht verloren geht (z.B. Adonisröschen, Jakobskreuzkraut, Roter Fingerhut). Pferde fressen im Heu auch Giftpflanzen, die sie grün nur sehr selten aufnehmen. Das Jakobskreuzkraut wirkt stark lebertoxisch und verursacht nach andauernder Aufnahme Abgeschlagenheit, Teilnahmslosigkeit, Appetitmangel sowie später auch Bewegungsstörungen.
Sorgfältige und trockene Lagerung der Futtermittel, um Schimmelbildung zu vermeiden. Manche Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) werden aber bereits vor der Ernte gebildet!
Was sollten Sie bei Vergiftungsverdacht tun?
Die Ermittlung der Ursachen chronischer Vergiftungen und Leistungsstörungen ist oft schwierig. Hier können zusätzliche Stoffwechseluntersuchungen hilfreich sein, die die Schäden an einzelnen Organen (Leber!) aufdecken.
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