ARTIKEL

Diagnostik

Dechra bietet Ihrem Tierarzt validierte Schnelltests für die Praxis. Die einfache „Vor-Ort-Diagnostik“ unterstützt eine schnelle Behandlung Ihres Tieres.

Für folgende Bereiche bietet Dechra Diagnostik für die Katze:


Nachweis von Blutgerinnungsstörungen bei der Katze

Aktivierte Koagulationszeit (Activated Clotting Time) (ACT)
Die aktivierte Koagulationszeit (ACT-Zeit) ist ein wichtiger Marker zur Überprüfung der Gerinnungskaskade der Katze. Mit Hilfe des so genannten ACT-Röhrchens kann die Zeit in Sekunden gemessen werden, die eine Blutprobe benötigt, um eine erstes Blutgerinnsel zu bilden.


Nachweis von Schilddrüsenerkrankungen bei der Katze

Diagnose der Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) mit T4
Die Schilddrüse bildet das für den Körperstoffwechsel wichtige Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4). Produziert die Schilddrüse der Katze zu viel dieser Hormone, ist die Stoffwechselrate dramatisch erhöht. Das Krankheitsbild wir als Schilddrüsenüberfunktion oder Hyperthyreose bezeichnet. Die betroffenen Katzen trinken unter anderem mehr, setzen öfter Urin ab, nehmen trotz erhöhter Futteraufnahme ab und sind unruhig.

Ein Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion kann in der Regel durch die Bestimmung des T4-Wertes bestätigt werden. Erfahren Sie mehr über die Ursachen, Anzeichen, Diagnose und Therapie der Hyperthyreose:
Zur Hyperthyreose -Informationsseite


Nachweis von Infektionskrankheiten der Katze

►Coronaviren bei der Katze (FIP)

Das Coronavirus der Katze (felines Coronavirus) ist ein in der Regel harmloses Virus, das bei der Katze keine oder nur leichte Symptome hervorruft. Gelegentlich zeigen Katzen aufgrund der Infektion etwas Fieber und Durchfall. Das feline Coronavirus kann jedoch in der Katze mutieren und sich in seinen Eigenschaften verändern. Das mutierte Coronavirus führt zu einer schweren Erkrankung, der felinen infektiösen Peritonitis (FIP). Besonders in Einrichtungen mit vielen Katzen (Pensionen, Tierheimen, Zuchten etc.) oder Mehrkatzenhaushalten ist das Coronavirus verbreitet. Je mehr (und öfter) das Virus aufgenommen wird und je höher die Virusvermehrung in der Katze ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Mutation. Vor allem junge Katzen sind betroffen.

Das Coronavirus wird über den Kot infizierter Katzen ausgeschieden. Eine Übertragung erfolgt durch Kontakt und Aufnahme von Kot und Kotstaub. Eine wichtige Infektionsquelle ist das Katzenklo, aber auch auf Gegenstände oder Kleidung ist eine Übertragung möglich. Die aufgenommenen Viren infizieren die Zellen des Dünndarms.

Eine Mutation des Virus kann Tage oder erst Jahre nach der Infektion stattfinden. Das mutierte Virus befällt Zellen des Immunsystems (Makrophagen) und breitet sich im ganzen Körper aus. Das Immunsystem versucht diese Ausbreitung zu verhindern und bildet Antikörper gegen das mutierte Virus. Durch eine überschießende Antikörperbildung und deren Ablagerung im Körper entstehen die klinischen Symptome der Erkrankung. Es ist interessanterweise nicht das Virus selbst, sondern die Immunantwort des Körpers, die das Gewebe schadet. Das mutierte FIP-Virus kann nicht zwischen den Katzen übertragen werden.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem felinen Coronavirus nicht um SARS-CoV-2 handelt.
Das FIP-verursachende feline Coronavirus ist für den Menschen ungefährlich.

Das nicht-mutierte Coronavirus kann durch Schädigung der Dünndarmschleimhaut zu Fieber und Durchfall führen.

Bei einer FIP-Erkrankung sind die klinischen Symptome vielseitig. Dies hängt davon ab, welche Organe hauptsächlich betroffen sind. Meist sind Niere, Leber, Darm, Bauchspeicheldrüse, Auge oder das zentrale Nervensystem betroffen. Durch die überschießende Immunantwort auf das mutierte Virus entzünden sich die Gefäße und die Organhäute. In der Folge kommt es zu einer Schädigung der Organe und deren Funktion. Zudem tritt meist eine Flüssigkeitsansammlung im Brust- oder Bauchraum auf. Die Katzen haben Fieber, sind apathisch und nehmen ab. Daneben können Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Augenentzündungen und neurologische Symptome auftreten. FIP verläuft immer tödlich.

Es ist zu beachten, dass die meisten Tests nicht zwischen dem harmlosen felinen Coronavirus und dem mutierten FIP-Coronavirus unterscheiden können.

Für die Diagnose werden in der Regel Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen.

  • Ein positiver Nachweis ist nicht beweisend für eine FIP-Erkrankung. Er zeigt nur, dass die Katze Coronaviren in sich trägt. Sie kann an FIP erkranken oder nicht.
  • Katzen mit einem negativen Ergebnis sind mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit dem Coronavirus infiziert. 

Eine weitere Möglichkeit ist der Nachweis des Coronavirus aus dem Kot der Katze. Je mehr Viren it dem Kot ausgeschieden werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Mutation in der Katze und der Entwicklung von FIP. Da die Katzen das Virus nicht immer in gleichen Maße ausscheiden ist ein einmalig negatives Ergebnis nicht aussagekräftig.

Ein direkter Nachweis des mutierten FIP-Coronavirus gelingt nur aus den infizierten Immunzellen (Makrophagen) mittels spezieller Färbungen oder einem DNA-Nachweis. Dies ist jedoch nicht immer möglich.

Ein Schnelltest zum Nachweis der Coronavirus-Antikörper kann als Infektionskontrolle schnell und einfach durchgeführt werden. 

Eine FIP-Erkrankung verläuft immer tödlich. Es kann versucht werden, die Symptome der Katze zu mildern (z. B. Fieber-senkende Medikamente). Meist sterben die Katzen jedoch kurz nach der Diagnose. 

Es gibt die Möglichkeit Katzen gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Diese ist jedoch nur sinnvoll, solange die Katze noch keine Coronaviren aufgenommen hat. Die Wirksamkeit der Impfung ist umstritten. Es gilt zu beachten, dass geimpfte Tiere im Antikörper-Nachweis positive Ergebnisse aufweisen.

Eine wichtige Prophylaxe ist die Trennung Corona-positiver und Corona-negativer Tiere. Der Schnelltest zum Antikörpernachweis dient als Screening-Methode. In einem Bestand mit Corona-negativen Tieren sollte kein Corona-positives Tier aufgenommen werden. In Haushalten mit Corona-positiven Tieren sollte auf eine gute Hygiene der Katzenklos geachtet werden. 


FIV und FelV bei der Katze

►FIV-Erkrankung der Katze („Katzen-Aids“ oder „Felines erworbenes Immundefizienzsyndrom“)

Das weltweit verbreitet feline Immunschwäche-Virus ruft bei Katzen eine AIDS-ähnliche Erkrankung hervor. Das Virus ist unter den Hauskatzen weit verbreitet.

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt über Blut und Speichel. Die Hauptübertragung erfolgt durch Bisse beim Kampf. Daher sind vor allem nicht-kastrierte „Kampfkater“ gefährdet.  Seltener kann das Virus durch den Deck-Akt, von der Kätzin auf die Welpen oder durch eine Bluttransfusion übertragen werden. Da das FIV-Virus in der Umwelt sehr instabil ist, kann es nicht durch Gegenstände oder Oberflächen übertragen werden. Das Virus infiziert Zellen des Immunsystems (Lymphozyten) und verbreitet sich im ganzen Körper. Die Immunzellen bauen das Virus in ihr Erbgut ein und produzieren es selbst. Durch die Infektion wird die Funktion der Immunzellen gestört.

Nach der Aufnahme, häufig durch einen Biss, entwickelt die Katze meist nur schwache, unspezifische Symptome (Fieber, Lymphknotenschwellung).

Durch die zunehmende Störung der Immunzellen wird die körpereigene Abwehr der betroffenen Katze nach und nach eingeschränkt. Die Katze kann sich gegen Infektion von normalerweise harmlosen Erregern nicht mehr ausreichend schützen und wird anfälliger. Es treten zunehmend unspezifische Symptome, wie Fressunlust, Gewichtsverlust, Durchfall, Schwellung der Lymphknoten oder chronische Entzündungen (v.a. der Maulschleimhaut oder Bindehaut) auf. Dies kann sich über Monate bis Jahre langsam hinziehen und endet in einer AIDS-ähnlichen Phase, in der die Immunabwehr der Katze vollständig zusammenbricht. Sie erkrankt an heftigen Infektionskrankheiten und entwickelt Tumore. Dies führt zum Tod der Katze. Bei jüngeren Katzen verläuft die Erkrankung schneller und stärker.

Das FIV-Virus kann direkt aus dem Blut nachgewiesen werden.

In der Regel erfolgt die Diagnose einer FIV-Infektion durch den Nachweis von gegen das Virus produzierten Antikörpern. Bei Katzenwelpen ist zu beachten, dass infizierte Mütter die Antikörper weitergeben können, ohne die Welpen zwingend zu infizieren. Die Antikörper sind in diesem Fall bis zum 6. Lebensmonat nachweisbar. Der positiver Antikörpernachweis gelingt ca. 2 bis 3 Wochen nach der Infektion. Ein zu früh durchgeführter Test kann zu falsch negativen Ergebnissen führen.

Mit einem Schnelltest kann in der Praxis ein Nachweis von Antikörpern gegen das FIV-Virus erfolgen.

FIV-infizierte Katzen bleiben lebenslang infiziert und scheiden das Virus aus. Die FIV-Infektion ist nicht heilbar. Die Ausbreitung des Virus kann mit antiviralen Chemotherapeutika verlangsamt werden. Die im Verlauf der Erkrankung auftretenden Infektionen durch Begleiterreger werden behandelt und die Symptome gelindert. Eine stressfreie Umgebung ist unterstützend, um die Gesundheit der infizierten Katzen nicht durch psychische Faktoren zu belasten.

Die infizierte Katze sollte zum Schutz vor Begleitinfektionen und zum Schutz der anderen Katzen in der Wohnung gehalten werden.

Eine Impfung gegen das FIV-Virus gibt es in Europa nicht. Männliche Freigänger sollte zur Vermeidung von Kämpfen kastriert werden.

Es ist wichtig, den FIV-Status seiner Katze durch regelmäßige Antikörper-Tests zu kennen. Die Katzen können gezielt behandelt, negative beeinflussende Medikamente vermieden und die Ausbreitung der Infektion verhindert werden.


►FeLV („Leukämie der Katze“ oder „Katzenleukose“)

Das feline Leukämievirus (FeLV) ist unter den Hauskatzen weltweit verbreitet. Die Übertragung des Virus erfolgt durch Speichel, Blut, Kot oder Urin. Das Virus wird vor allem über die Schleimhäute von Maul und Nase, zum Teil über Wunden aufgenommen. Eine Infektion erfolgt durch Körperkontakt (Beschnuppern, gegenseitiges Putzen etc.), Kämpfe oder der gemeinsamen Benutzung von Katzenklos, Futternäpfen etc. möglich. Das Virus ist in der Umwelt jedoch nur kurz überlebensfähig. Infizierte Mütter können das Virus auf ihre Welpen übertragen.

Eine Infektion mit dem FeLV-Virus führt nicht immer zu einer Erkrankung. Die Katzen können das Virus nach der Aufnahme durch Antikörper bekämpfen und eliminieren. Schafft es das Immunsystem nicht das Virus abzuwehren breitet es sich durch die Zellen des Immunsystems im ganzen Körper aus. Einige Katzen können das Virus auch noch in dieser Phase vollständig beseitigen. Hat das Virus einmal das Knochenmark erreicht und infiziert, bleibt die Infektion lebenslang bestehen. Das Virus kann sich jedoch auf bestimmte Zeit in das Knochenmark zurückziehen. Die Katze zeigt in dieser Phase keine Krankheitsanzeichen und es ist kein Virus nachweisbar („latente Infektion“). Durch Faktoren wie Stress, Erkrankungen oder Trächtigkeit kann sich das Virus wieder im Körper ausbreiten. Die infizierten Katzen können das Virus auch anhaltend ausscheiden („persistente Infektion“).

Wie eine Infektion verläuft hängt vom Alter, der Immunabwehr der Katze, der Menge und Aggressivität des aufgenommenen Virus ab. Bei jüngeren und immun-geschwächten Katzen verläuft die Infektion stärker und sie tragen den Virus lebenslang in sich. Ältere Katze infizieren sich seltener mit FeLV, sie entwickeln über die Zeit eine Immunität.

Die Krankheitsanzeichen einer FeLV-Infektion sind vielseitig. Zum einen schwächt die Infektion das Immunsystem, wodurch die Katzen anfälliger sind für normalerweise harmlose Erreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten). Zum anderen neigen infizierte Katzen zur Ausbildung von Tumoren (v.a. Lymphosarkome) und einer Blutarmut (Anämie). Häufig zeigen die erkrankten Katzen unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust, Fressunlust, Durchfall, Erbrechen, Fieber, schlecht heilende Wunden und Abszesse, Zahnfleischentzündungen oder geschwollene Lymphknoten. Zum Teil zeigen die Katzen neurologische Veränderungen oder auch Fortpflanzungsstörungen.

Es gibt auch infizierte Katzen die lebenslang keinerlei Symptome zeigen.

Die Diagnose einer FeLV-Infektion erfolgt in der Regel durch den direkten Nachweis des FeL-Virus. Dabei wird ein Viruspartikel (Antigen) im Blut nachgewiesen. Bei sehr frischen Infektionen kann der Test negativ ausfallen, weil das Virus noch nicht im Blut nachweisbar ist. Zieht sich das Virus in das Knochenmark zurück („latente Infektion“) kann es ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Ist der Test positiv, sollte die Katze nach einigen Wochen nochmal getestet werden. Dabei wird geprüft, ob die Katze das Virus ausreichend bekämpfen konnte, oder ob die Infektion bestehen bleibt.

Mit einem Schnelltest kann in der Praxis ein Nachweis des FeLV-Antigens erfolgen.

Hat sich das Virus einmal im Körper ausgebreitet und das Knochenmark infiziert, bleibt die Katze lebenslang infiziert. Die im Verlauf der Erkrankung auftretenden Infektionen durch Begleiterreger oder Tumore werden behandelt und die Symptome gelindert. Eine stressfreie Umgebung ist unterstützend, um die Gesundheit der infizierten Katzen nicht durch psychische Faktoren zu belasten. FeLV-positive Katzen können bis zu Jahren überleben, letztlich führt die Infektion jedoch zum Tod der Katze.

Die infizierte Katze sollte zum Schutz vor Begleitinfektionen und zum Schutz der anderen Katzen in der Wohnung gehalten werden.

Katzen können gegen FeLV geimpft werden. Eine Impfung sollte gut abgewägt werden, da sich durch die Injektion der Impfung Tumore entwickeln können. Diese treten jedoch selten auf.

Es ist wichtig, den FeLV-Status seiner Katze durch regelmäßige Antigen-Tests zu kennen. Die Katzen können gezielt behandelt, negative beeinflussende Medikamente vermieden und die Ausbreitung der Infektion verhindert werden.


Magendarmparasiten der Katze (Giardien, Kryptosporidien)

Giardien und Krytosporidien sind einzellige Parasiten (Protozoen), welche den Magen-Darm-Trakt von Katzen befallen. Die Infektion betrifft in den meisten Fällen Jungtiere. Viele der betroffenen Katzen zeigen keine Krankheitssymptome und sind „stille“ Ausscheider. Vor allem ältere, infizierte Tiere können eine wiederkehrende Infektionsquelle für Welpen darstellen.

►Giardien bei der Katze

Giardien zählen zu den häufigsten Magen-Darm-Parasiten von Katzen. Sie schädigen die Schleimhaut des Dünndarmes. Auch Menschen können an Giardien erkranken. Die Parasiten gehören zu den Zoonosen (Infektionskrankheiten die zwischen Mensch und Tier ausgetauscht werden können). Die Ausscheidung der Giardien erfolgt über den Kot als widerstandsfähige Zysten. Diese werden in großen Mengen über Wochen ausgeschieden. In feuchter, kühler Umgebung sind die Zysten bis zu drei Monate ansteckungsfähig. Die Infektion erfolgt über die orale Aufnahme der Zysten, das heißt über den Mund (Schmutz-, Schmierinfektionen, fäkal verunreinigtes Trinkwasser und Futter). Ein großes Problem ist die Wiederansteckungsgefahr mit Giardien. Daher ist es wichtig, auch ausreichende hygienische Maßnahmen zu treffen.

Die Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne Krankheitsanzeichen. Klinisch auffällig sind vor allem immungeschwächte Hunde oder Welpen. Ein typisches Symptom der Giardien-Infektion ist chronischer, immer wiederkehrender Durchfall (zum Teil mit Blut- und Schleimbeimengungen), selten Erbrechen. Die Tiere nehmen nicht zu oder magern sogar ab. Gesunde ausgewachsene Hunde zeigen zwar meist keine Symptome, sie können die Parasiten jedoch übertragen.

Die Zysten der Giardien können zum Teil unter dem Mikroskop erkannt werden. Mit spezifischen Tests können auch nur Teile der Giardien (Antigene) im Kot des Hundes nachgewiesen werden. Die Giardien-Antigene können auch bei einer geringen Zysten-Ausscheidung nachgewiesen werden. Ein negatives Testergebnis bedeutet nicht sofort, dass der Hund nicht infiziert ist. Giardien werden häufig in „Nestern“ ausgeschieden und können nicht in jeder Kotprobe nachgewiesen werden.
Ein Schnelltest zum Nachweis des Giardien-Antigens zeigt, ob der Hund die Parasiten ausscheidet.
Der Test ist schnell und einfach anzuwenden.

Eine erfolgreiche Behandlung der Giardiose ist nicht einfach, da auch die Umgebung mitbehandelt werden muss. Die medikamentöse Therapie der Katze erfolgt mit dem Wirkstoff Fenbendazol oder Metronidazol. Häufig muss ein Behandlungszyklus wiederholt werden. Eine kohlenhydratarme Ernährung begünstigt die Therapie. Zudem sollte die Umgebung der Katze unbedingt gereinigt werden. Zu den wichtigen Hygienemaßnahmen, die eine Wiederansteckung verhindern, gehören:

  • Fress- und Trinknäpfe sowie die Katzentoilette täglich mit kochendem Wasser (> 65°C)  reinigen
  • alle fäkal verunreinigten Oberflächen reinigen, wenn möglich mit einem Dampfstrahler (> 60 °C) und ggf. desinfizieren
  • Teppiche, Stofftiere, Decken etc. bei hohen Temperaturen ( > 65 °C) waschen
  • Katzenbäume gründlich absaugen und reinigen
  • die Katzen bestenfalls shampoonieren (v.a. Pfoten und Urogenitalbereich). Geeignet sind vor allem Chlorhexidin-haltige Shampoos.
  • langhaarige Katzen im Analbereich scheren

Nach Abschluss eines Behandlungszyklus sollte der Kot der Katze erneut mit einem Schnelltest getestet werden. Präparate zum Aufbau der Darmflora können den Hund zusätzlich unterstützen.

Zu den Produkten

Eine gute Hygiene reduziert das Übertragungsrisiko von Giardien. Gerade in Bereichen mit vielen Tieren, wie Zwinger, Tierpensionen oder Zuchtstationen ist das wichtig.

►Kryptosporidien bei der Katze (Cryptosporidien)

Zu den relevanten Kryptosporidien-Arten bei Katzen zählen Cryptosproridium parvum (C.parvum) und C. canis. Sie schädigen die Schleimhaut des Dünndarms. C. parvum kann auch Menschen infizieren (Zoonose). Die Ausscheidung der Kryptosporidien erfolgt über den Kot als widerstandsfähige Oozysten. Diese sind in der Umwelt über mehrere Monate ansteckungsfähig. Die Infektion erfolgt über die orale Aufnahme der Oozysten, das heißt über den Mund (Schmutz-, Schmierinfektionen, fäkal verunreinigtes Trinkwasser und Futter).

Die Infektion verläuft in den meisten Fällen ohne Krankheitsanzeichen. Klinisch auffällig sind vor allem immungeschwächte Katzen oder Welpen. Ein typisches Symptom der Kryptosporidien-Infektion ist wässriger, übelriechender Durchfall. Zum Teil zeigen die betroffenen Katzen Bauchschmerzen, Erbrechen oder Fieber. In der Regel kommt es zu einer spontanen Heilung.

Die Oozysten der Kryptosporidien können zum Teil unter dem Mikroskop erkannt werden. Mit spezifischen Tests können auch nur Teile der Kryptosporidien (Antigene) im Kot der Katze nachgewiesen werden. Die Kryptosporidien-Antigene können auch bei einer geringen Oozysten-Ausscheidung nachgewiesen werden.
Ein Schnelltest zum Nachweis des Kryptosporidien-Antigens zeigt, ob die Katze die Parasiten ausscheidet.

Da die Infektion in der Regel spontan abheilt, werden die Hunde vor allem symptomatisch therapiert (Gabe von Flüssigkeit, Krampflösende Mittel (Spasmolytika)).
Wichtig ist eine umfassende Reinigung und Desinfektion der Umgebung, um die widerstandfähigen Oozysten zu entfernen und das Infektionsrisiko zu senken. Zu den wichtigen Hygienemaßnahmen, die eine Wiederansteckung verhindern, gehören:

  • Fress- und Trinknäpfe sollten täglich mit kochendem Wasser (> 65 °C)  reinigen
  • Alle fäkal verunreinigten Oberflächen reinigen, wenn möglich mit einem Dampfstrahler (> 60 °C) und ggf. desinfizieren
  • Teppiche, Stofftiere, Decken etc. bei hohen Temperaturen ( > 65 °C) waschen
  • Katzenbäume gründlich absaugen und reinigen
  • die Katzen bestenfalls shampoonieren (v.a. Pfoten und Urogenitalbereich). Geeignet sind vor allem Chlorhexidin-haltige Shampoos.
  • langhaarige Katzen im Analbereich scheren

Eine gute Hygiene reduziert das Übertragungsrisiko von Kryptosporidien. Gerade in Bereichen mit vielen Tieren, wie Zwinger, Tierpensionen oder Zuchtstationen ist das wichtig.


Parvovirose der Katze (felines Panleukopenievirus)

Die Parvovirose zählt zu den wichtigsten Infektionskrankheiten der Katze und betrifft vor allem junge und ungenügend geimpfte Tiere. Stark gefährdet sind insbesondere Katzenwelpen, wenn der Schutz durch die von der Mutter übertragenen Antikörper abnimmt und ihr eigenes Immunsystem noch nicht ausreichend Antikörper gegen das Virus bilden kann. Die Ausscheidung des Parvovirus erfolgt über den Kot. Da es sich um ein relativ widerstandsfähiges Virus handelt, bleibt es in der Umwelt lange ansteckend. Die Infektion erfolgt durch die Aufnahme von erregerhaltigem Kot, verunreinigtem Futter oder Gegenstände wie Spielzeug oder Kleidung. Eine direkte Übertragung von Katze zu Katze ist selten. Das Virus vermehrt sich in schnell-teilenden Zellen. Dazu gehören vor allem die Zellen der Dünndarmschleimhaut oder des Knochenmarks.

Bei älteren Katzen verläuft eine Infektion mit dem Parvovirus meist ohne Krankheitssymptome. Ungenügend geimpfte und junge Hunde können jedoch sehr schwer erkranken. In akuten Verläufen zeigen die Hunde Appetitlosigkeit, starkes Erbrechen, wässrigen, oft blutigen Durchfall und Fieber. Der starke Flüssigkeitsverlust kann zu einem Kreislaufversagen führen. Durch den Befall des Knochenmarks bilden die Hunde zu wenig rote und weiße Blutkörperchen, sie haben eine Blutarmut (Anämie) und zu wenig weiße Blutkörperchen (Leukopenie). Damit ist ihr Immunsystem stark geschwächt. Häufig kommt es aufgrund einer Blutvergiftung (Endotoxinschock) zum Tod der jungen Katzen.

Die Diagnose erfolgt durch die klinischen Symptome (starkes Erbrechen, Durchfall), der Veränderungen des Blutbildes und einem Nachweis des Virus aus dem Kot.
Ein Schnelltest zeigt nach wenigen Minuten, ob im Kot der Katzen Parvoviren nachweisbar sind. Kurz nach der Parvovirus-Impfung einer Katze mit Lebendimpfstoff kann der Test ebenfalls positiv ausfallen.

Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Die Hunde werden symptomatisch therapiert. Sie bekommen in der Regel eine Flüssigkeitstherapie, Antibiotika zum Schutz gegen Bakterien, Schmerzmittel, Medikamente gegen Erbrechen und zum Schutz des Magens. Zum Teil werden auch Immunpräparate und Transfusionen eingesetzt.

Die Schutzimpfung gegen Parvovirose ist eine wichtige Prophylaxe-Maßnahme. Sie zählt laut der ständigen Impfkommission für Tiermedizin zu den Pflichtimpfungen (Core-Impfungen). Die Impfung schützt gegen alle drei Varianten des Parvovirus.


Nachweis von Hautpilzinfektionen der Katze

Hautpilze (Dermatophyten) gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen der Katze. Die Erkrankung wird Dermatophytose genannt. Auch bei Katzen und kleinen Heimtieren sind Hautpilze verbreitet. Grundsätzlich können alle Katzen an Hautpilzen erkranken. Besonders empfänglich sind junge und immungeschwächte Katzen sowie Perserkatzen. Kätzinnen können die Pilze z. B. auf ihre Welpen übertragen, welche dann erkranken. Ist die Haut durch eine Infektion mit Parasiten (Flöhe, Milben etc.) oder Bakterien bereits geschädigt, ist sie für eine Hautpilzinfektion anfällig. Auch jede andere Erkrankung, die den Körper schwächt, kann eine Pilzinfektion begünstigen. Die Hautpilze können nicht nur auf andere Katzen sondern zum Teil auch auf den Halter übertragen werden (Zoonose). 

Die Übertragung erfolgt durch winzig kleine Pilzpartikel (Pilzsporen), welche an Haarteilchen haften. Die Sporen sind sehr widerstandsfähig und können bis zu Jahren ansteckend bleiben. Setzten sich die Pilzsporen auf der Haut fest kann daraus eine Pilzerkrankung entstehen.

Typische Anzeichen der Pilzinfektion sind Haarausfall (Alopezie), eine Rötung der Haut und Juckreiz. Häufig sind die Veränderungen kreisrund. Seltener können Haarbalgentzündungen und Hautbläschen auftreten.

Zur Diagnose der Hautpilzerkrankung müssen Haut- und Fellproben untersucht werden. Dafür gibt es mehrere Methoden, welche meist kombiniert werden. Zum einen können die Haare unter dem Mikroskop auf Schäden durch die Pilze untersucht werden (Trichogramm). Einige Pilzsporen von Dermatophyten fluoreszieren unter UV- oder Schwarzlicht. Sie können mit einer Wood’schen Lampe sichtbar gemacht werden. Mit Hilfe von Schnelltests können Dermatophyten in der Praxis schnell und einfach nachgewiesen werden. Zum Nachweis aller Dermatophyten-Arten des Hundes eignet sich eine Pilzkultur. Dabei werden Proben von Haut und Haar auf spezielle Nährböden aufgetragen, welche das Wachstum der Pilze begünstigt und zum Teil mit einem Farbumschlag sichtbar macht.

Die Therapie der Hautpilze erfolgt durch Medikamente (Antimykotika) gegen das Pilzwachstum. Diese können lokal auf der Haut aufgetragen und/oder dem Tier eingegeben werden. Gleichzeitig sollte das Fell gekürzt und regelmäßig gereinigt werden. Um eine erneute Ansteckung und Verbreitung zu verhindern, sollte auch die Umgebung der Katze gut gereinigt und desinfiziert werden.


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